Nicht von mir, sondern von einem
Wolfgang Buck
Gefunden
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Bevor jetzt wieder der Pavlovsche Hund durchbricht, wäre es schön, wenn der Text einfach mal in Ruhe gelesen würde und sich dann überlegt würde,
ob die aktuelle Regierung die Bahn und die Brücken tatsächlich in 2 Jahren zerstört haben kann, ob in einer Partnerschaft beide Parteien immer gleich viel zu melden haben, oder wenn nicht, woran das liegen könnte und ob vielleicht die SPD in der Koalition mit der Union nicht die Hosen an hatte.
Prinzipiell halte ich die Union für eine demokratische Partei. Würde sie sich nicht immer besser hinstellen, als sie tatsächlich ist und ihre eigenen Fehler so geschickt unter den Teppich kehren, könnte ich mir sogar vorstellen, sie zu wählen.
Aber der Artikel beschreibt recht gut die Realität, die ich wahrnehme.
Sechzehn Jahre hat die Union die Kanzlerin gestellt. Wir erinnern uns: In dieser Zeit wurde die Bahn kaputt gespart. Es wurden marode Straßen und Brücken nicht saniert. Es wurde der Stromleitungsausbau verschlafen, die Solarindustrie aus Deutschland vertrieben, die Windkraft behindert, nicht in den Energiewandel investiert, sondern auf Putins Gas vertraut. Die Gasspeicher waren leer, weil man ja immer frisches Gas von einem Despoten geliefert bekam. Die Bundeswehr in einem nicht wehrfähigen Zustand hinterlassen, Geräte nicht repariert, Investitionen nicht getätigt. Die deutsche Autoindustrie hat zu lange auf den Diesel gesetzt, die Elektrifizierung verschlafen und sieht sich plötzlich weltweit im Hintertreffen. Der soziale Wohnungsbau durch Privatisierung abgewickelt.
Rot-grün-gelb haben immense Aufgaben und Baustellen vorgefunden. Sie haben mehr seit langem notwendige Gesetze auf den Weg gebracht, als ihnen zugetraut wurde. Sie mussten dies schnell tun und dabei extrem fleißig sein. Dabei sind auch Fehler passiert und bedingt durch die großen Unterschiede in der Betrachtungsweise vor allem zwischen FDP und Grünen, vieles zerredet, über vieles gestritten, manches blockiert, manches Unfertige an Springer durchgestochen. Sie mussten zudem auf Putins Krieg reagieren, den abrupten Stop von Öl- und Gaslieferungen und die damit verbundenen hohen Energiepreise bewältigen,
Gleichzeitig hat die Springer-Presse und Co in Verbindung mit einer vergangenheitsorientierten CDU/CSU die Ampel sturmreif geschossen. Sie bekämpfen rot-grün-gelb, übernehmen Kampfbegriffe der AfD und merken nicht, dass in der AfD die wahre Gefahr für unsere Demokratie besteht. Merz und Dobrindt, Söder und Aiwanger verkündigen den Weg zurück in die Vergangenheit. Sie reden den Menschen ein, es ginge einfach weiter, wenn man Politik so machen würde, wie früher. Die Bauern betreiben wie immer Lobbyarbeit und werden immer aggressiver. Würden die Klimakleber so agieren, wäre ihnen der geballte Hass der Rechten gewiss.
Die meisten Bürger haben leider vergessen, welche 24 Monate hinter uns liegen. Es scheint das Schicksal von Mitte-Links zu sein, jedesmal die Hinterlassenschaften der Union (von Merkel und früher von Kohl) aufräumen zu müssen, unpopuläre aber notwendige Maßnahmen durchzuführen (früher Schröders Agenda, heute Klimatransformation) anstatt, wie es die Union seit je her getan hat, Geschenke zu verteilen und zu vermitteln, sie wären die gottgegebenen Regierungsberechtigten in diesem unserem Land. Zudem bauen sie Popanze auf, die in der Regierung überhaupt nicht thematisiert, geschweige denn in Gesetze gegossen wurden („Gender“), um diese dann in Bierzelten zu bekämpfen.
Das Traurige ist, dass auch viele vernünftige BürgerInnen die Narrative der alten Männer übernehmen, wenn man sie ihnen lange genug einhämmert, anstatt ihren Verstand einzuschalten und wahrzunehmen, in welchem Zustand die Ampel das Land übernommen hat und dass sie mit einer vollkommen neuen Situation in Sachen Energie fertigwerden musste.
Deshalb: Mein Respekt für die derzeitige Regierung, bei aller Kritik an Einzelmaßnahmen.